Neue Bildformate
HEIF/HEIC
Apples HEIC ist ein modernes Bildformat, das erst kürzlich an Bekanntheit gewonnen hat. Entwickelt von der MPEG-Group als Teil des HEIF-Standards und basierend auf dem ISO-Base-Media-Format (bekannt als MP4), hat es durch die Unterstützung von Apple in iOS 11 und Mac OS High Sierra an Relevanz gewonnen.
HEIF steht für High Efficiency Image Format und bietet dank des HEVC-Codecs eine bemerkenswert effiziente Datenkomprimierung. Im Vergleich zu animierten GIFs kann ein animiertes HEIF bis zu 270 KByte gegenüber 15 KByte betragen, und statische Bilder sind oft zwischen 5 und 25 Prozent kleiner bei besserer Bildqualität.
Das HEIF-Containerformat unterstützt sowohl verlustbehaftete als auch verlustfreie Komprimierungen und fungiert ähnlich wie WebP als Hybridformat. Es kann verschiedene Bildformate wie JPEG, PNG und GIF ersetzen und in einem Format vereinen. Ein bedeutender Vorteil ist der umfassende Browser- und Betriebssystem-Support von Apple ab iOS 11 und macOS 10.13 High Sierra, was HEIF zu einem vielversprechenden Format für die Zukunft macht.
Ein weiterer Vorteil von HEIF ist seine Fähigkeit, verschiedene Bilder in einem Container zu speichern. Zum Beispiel werden von Apple Burst-Mode- und Live-Fotos unterstützt, bei denen eine kurze Sequenz von Bildern aufgenommen wird, die dann als Animation angezeigt werden. Das Format eröffnet auch Möglichkeiten für Anwendungen wie High-Dynamic-Range-(HDR-)Bildstapel.
HEIF ermöglicht sogar die Integration von Audiodaten und Texten, die mit Bildsequenzen synchronisiert werden können, was das Format ideal für das Teilen von Daten macht. Praktischerweise ermöglicht es auch die Korrektur der Bildausrichtung und das Beschneiden des Bildausschnitts ohne erneute Codierung, was eine effiziente Bearbeitung ermöglicht.
Apple verwendet HEIF-Container, um HEVC-Daten zu speichern, wobei HEVC selbst auf dem H.265-Codec basiert und nicht vollständig lizenzfrei ist. Dies kann zu Verzögerungen beim Support von Drittanbieter-Software führen, wie derzeit bei Adobes Creative Cloud, das noch keine vollständige Unterstützung für das Format bietet.
Ähnlich wie beim H.264-Codec gibt es jedoch Wege, den Codec in freie Software zu integrieren und unter bestimmten Bedingungen ohne Patentlizenz anzubieten. Dennoch erfordert die Lizenzierung eine gewisse Geduld für den vollständigen Support in Drittanbieter-Software. Serif Labs’ Affinity Photo bietet beispielsweise nur begrenzten HEIF-Support und kann Daten derzeit nur aus der iCloud Photo Library lesen, aber nicht schreiben. Es wird also voraussichtlich noch einige Zeit dauern, bis HEIF-Bilder nahtlos in Grafikprogrammen verwendet werden können.
